Allgemeine Informationen
Akute und chronische Atemwegserkrankungen
Atemwegserkrankungen können in chronische und akute Krankheitsbilder unterteilt werden. Die Symptome sind Luftnot und Husten. Dabei ist Husten ein häufiges und meist harmloses Symptom von Infekten der oberen Atemwege und Reizungen im Bereich des Kehlkopfes. Erkältungen sind oft harmlos und selbstlimitierend. Wenn dies jedoch länger andauert oder immer wieder auftritt, könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken.
Zu den häufigsten akuten Infekten zählen zum Beispiel Bronchitis und Lungenentzündungen durch Bakterien oder Viren.
Hier ist eine rasche Diagnose durch Labor, Röntgen und Lungenfunktion entscheidend. Wir können alle Untersuchungen bei uns in der Praxis durchführen.
Ist der Husten langanhaltend, können auch andere Ursachen zugrunde liegen. Dazu zählen beispielsweise:
- Atemwegsinfektionen
- Allergien
- Asthma
- COPD
- Lungenfibrose (ILD)
- Gastroösophagealer Reflux bei Zwerchfellhernie
- Medikamentennebenwirkungen
- Erkrankungen der Stimmbänder
- gut- und bösartige Tumore
- u.v.m.
Bei den chronischen Lungenerkrankungen sind Asthma (8 bis 10 Prozent) oder die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, COPD (10 bis 12 Prozent), sehr häufig, weswegen wir im Folgenden näher darauf eingehen:
Asthma
Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit der Bronchien. Die Entzündung führt infolge einer akuten Verengung der Atemwege anfallsweise zur Atemnot. Diese Atemwegsverengung wird durch vermehrte Sekretion von Schleim, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und Bildung von Ödemen der Bronchialschleimhaut verursacht. Sie ist durch Behandlung rückbildungsfähig (reversibel). Eine Vielzahl von Reizen verursacht die Zunahme der Empfindlichkeit der Atemwege und die damit verbundene Entzündung. Vor allem spielen Allergien hier eine große Rolle. Typisch ist eine Entwicklung von Heuschnupfen zum allergischen Asthma, der sogenannte allergische Etagenwechsel.
Hier ist unter Umständen eine Allergiebehandlung (Hyposensibilisierung) sinnvoll.
Folgende Therapieoptionen stehen zur Verfügung:
- schädigende Einflüsse meiden (Rauchstopp und ggf. Allergene)
- medikamentöse Therapie (oft inhalativ)
- nicht-medikamentöse Therapie (Sport/Gewichtsabnahme/Atemübungen)
- Behandlung der Atemwegsinflamation durch inhalative antientzündliche Medikamente und Erweiterung der Atemwege durch kurz wirksame und langwirksame Medikamente
- Die Therapie richtet sich nach der Kontrolle der Symptome und wird als Stufenschema aufgebaut
- gegebenenfalls können entzündungshemmende Medikamente als Tabletten ergänzt werden. Kortison Tabletten sind als Dauertherapie zu vermeiden.
COPD
Bei einer COPD liegt eine meist dauerhafte Verengung der Atemwege vor. Sie ist gekennzeichnet durch Husten, vermehrtem Auswurf und Atemnot bei Belastung. Dazu zählen auch die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Als Vorstadium gilt die einfache chronische Bronchitis. Sie kann sich nach Beendigung der Auslöser prinzipiell zurückbilden. Als häufigste Ursachen sind Rauchen und langjährige Feinstaubinhalation zu nennen. Falls dies am Arbeitsplatz geschieht, ist das Vorliegen einer Berufserkrankung zu prüfen. Bei entsprechendem Verdacht werden durch die Berufsgenossenschaft die Umstände ermittelt und nach Prüfung gegebenenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dies kann auf Wunsch des Versicherten nach Rücksprache mit der Berufsgenossenschaft aber auch bei uns durchgeführt werden.
Als seltene Ursache ist ein erblicher Mangel eines Eiweißes im Blut bekannt (Alpha-1-Antitrypsin-Mangelkrankheit). Dies kann durch einen einfachen Labortest festgestellt werden.
Eine Therapie hat vor allem folgende Ziele:
- Linderung von Symptomen und Beschwerden, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen
- Das Fortschreiten der Krankheit einzudämmen
- Begleiterkrankungen zu verhindern
Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Thema Atemwegserkrankungen erhalten Sie auf den Seiten der Deutschen Atemwegsliga, auf der Seite des Deutschen Allergie und Asthmabundes, beim Pneumologenverband und bei der Lungenstiftung.